Bei der Verbandsgebrauchsprüfung wird auch von der Meisterprüfung gesprochen, denn es handelt sich um eine anspruchsvolle Leistungsprüfung, die den Hund und den Hundeführer für den erfolgreichen Jagdeinsatz qualifiziert. Diese Prüfung findet an zwei aufeinanderfolgenden Tagen statt. Sie ist unterteilt in vier Arbeitsgebiete.
I) Waldarbeit
Im Rahmen der Waldarbeit sind eine Fuchs- und Hasen- oder Kaninchenschleppe zu arbeiten. Außerdem muss der Fuchs über ein Hindernis gebracht werden.
▶ Diese Disziplinen werden im Hundeführerlehrgang erklärt und eingehend geübt, sodass die Hunde die entsprechenden Arbeiten mit dem Wild sicher beherrschen. Hierzu werden Übungsschleppen in verschiedenen Wäldern gelegt und gearbeitet.
Darüber hinaus zeigt der Hund einerseits in enger Zusammenarbeit mit seinem Führer das Buschieren und andererseits das freie Stöbern in einem Waldstück.
Die Riemenarbeit wird anhand einer in der Regel künstlichen Übernacht- oder Tagfährte geprüft.
▶ Das Legen und Arbeiten der Schweißfährten wird in den Hundeführerlehrgängen erklärt und beispielhaft gezeigt. Die Verantwortung und Durchführung des regelmäßigen Trainings dieses Fachs liegt bei dem jeweiligen Hundeführer, wobei die Ausbilder immer beratend zur Seite stehen.
II) Wasserarbeit
Der Hund zeigt zunächst das Stöbern ohne Ente in deckungsreichem Gewässer, gefolgt von der Prüfung der Schussfestigkeit und einer Verlorensuche im deckungsreichen Gewässer.
Darauf folgt das Stöbern mit Ente im deckungsreichen Gewässer. Sollte der Hund diese Arbeit bei einer HZP bereits erfolgreich absolviert haben wird hier, gemäß Prüfungsordnung, aus Tierschutzgründen auf die Arbeit mit der lebenden Ente verzichtet und die Note der HZP übernommen.
III) Feldarbeit
Nasengebrauch, Suche, Vorstehen und die Federwildschleppe werden auch bei dieser Prüfung im Feld beurteilt.
▶ Diese Disziplin wird im Hundeführerlehrgang regelmäßig durchgespielt und geübt, sodass die Hunde die Feldarbeit kennen und eingehend vorbereitet sind.
IV) Gehorsam
Neben dem allgemeinen Gehorsam werden in dieser Prüfung weitere spezielle Fächer bewertet. Im Rahmen einer Treibjagdsimulation wird das Verhalten des Hundes auf dem Stand geprüft. Er muss sich hierbei ruhig verhalten. Außerdem muss der Hund dem Führer frei bei Fuß folgen, sich auf Kommando ablegen verharren, wenn der Führer weitergeht und schießt. Durch diese Übungen wird die Schussruhe des Hundes festgestellt. Ebenfalls wird die Leinenführigkeit mit durchhängender Leine im Stangenholz beurteilt. Außerdem wird das Benehmen des Hundes an eräugtem Federwild und Haarnutzwild geprüft. Er muss seinem Führer in diesen Situationen gehorchen.
▶ Alle Aufgaben werden vorher im Hundeführerlehrgang genau erklärt und zur Übung durchgeführt.
Detailreiche Informationen finden Sie in der Prüfungsordnung für Verbandsprüfungen des JGHV. Diese stehen öffentlich zum Download auf der Website zur Verfügung. https://www.jghv.de/index.php/service/pruefungswesen/pruefungsordnungen