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Alles fängt ganz vorne an ... |
Nun war es wieder einmal soweit. Nach langer umfangreicher Suche nach dem richtigen Welpen fiel dann die Entscheidung. Es waren diesmal zwei neue DD Welpen, die bei uns ihr zuhause finden sollten. Der erste Welpe kam im Mai, der zweite folgte dann 8 Wochen später. Mit Tessa vom Buchberg und Birke IV v. Homborn kamen zwei komplett unterschiedliche Charaktere in unser Haus. Nun begann wieder einmal die schönste Zeit in der Ausbildung eines Jagdhundes, die Welpenzeit und die Welpenfrüherziehung. Wie immer begann ich von der ersten Woche an die Welpen zu prägen und sie an alle notwendigen Arbeiten heranzuführen. Aber hierbei war ich nicht alleine. Dank des JGV, mit dem wir nun seit Jahren erfolgreich die Welpenkurse anbieten, starteten wir mit einer recht starken Truppe von 15 Welpen. Diese durfte ich fast alle über das ganze Jahr begleiten. Bei den jede Woche anstehenden Arbeiten ging es rasch voran. Jeder bekam seine Hausaufgaben die er bis zur darauffolgenden Woche erarbeiten und vorstellen musste. So ging es über Fährten-, Schleppen-, Gehorsams- und Wasserarbeiten an alle notwendigen Fächer die ein Jagdhund für seine spätere Verwendung lernen muss. Durch die bunt gemischte Truppe, von Schweiß-, Stöber- und Vorstehhunden war es besonders interessant, wie die Welpen sich durch die positive Prägung entwickelten. Nach dem Ende des Welpenkurses musste nun, über den Winter bis ins folgende Frühjahr, jeder zuhause seine Arbeiten alleine fortführen. Es kristallisierte sich aber schnell heraus, dass sich kleine Gruppen weiter trafen, um die Arbeit fortzuführen. Dies kam sicherlich daher, dass die Ziele sehr hoch gesteckt waren. Es begann bereits zu einem frühen Zeitpunkt, dass die Hegewald Gesprächsthema wurde. Also war das Ziel schnell gesteckt. Auch untereinander tauschten sich die einzelnen Gruppen immer wieder aus, ihre Erfahrungen und Rückschläge wurden diskutiert und mit entsprechenden Übungen beseitigt. Es kam auch oft vor, dass sich die einzelnen Gruppen trafen und gemischt übten, so dass sich eine sehr starke Gemeinschaft untereinander bildete. Meine Übungssonntage teilte ich überwiegend mit Ralf Arens und seinem Hund „Kliff II vom Rödlberg“. Auch bei uns gab es Höhen und Tiefen während der Ausbildung, die wir aber zum Glück, wie wir es heute wissen, alle meistern konnten.
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Stolze Führer (v.l.): T. Lingslebe, R .Arens, T. Puchberger, J. Jürgens
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Nun kam es zur langersehnten ersten Prüfung, der VJP. Diese ist bekannter Weise die erste Hürde zur Teilnahme an der Hegewaldzuchtprüfung. Durch gewisse Ergebnisanforderung kam bereits hier eine gewisse Spannung auf. Aufgrund der so zahlreich vertretenen Hunde führten Ralf und ich, die VJP bereits eine Woche früher beim JGV Oberbergischer Jäger. Nach beendeter Prüfung war die Freude groß, alle drei Hunde konnten die Prüfung erfolgreich bestehen. Mit Birke und Tessa mit je 75 Pkt., sowie Kliff mit 72 Pkt. war der Grundstein gelegt. In der darauf folgenden Woche stand die VJP im JGV Olpe an. Auch hier konnten sich alle Ergebnisse, d.h. die von 13 angetretenen Hunden, sehen lassen. Mit „Josch II vom Rödlberg“ und dem Führer Joachim Jürgens ging nun der dritte Hund in die Qualifikation zur Hegewald. Die Übungstage gingen weiter und es kam zu den Wasserübungstagen und zur Wasservorprüfung. Hier fuhren wir nun in die unterschiedlichsten Richtungen, von Bayern bis zur holländischen Grenze. Auch hier begann wiederum ein spannender Abschnitt in der Abrichtung. Nur wer einen Hund am Wasser ausgebildet hat, kann sich vorstellen was dort alles passieren kann. Von dem nicht einsteigen wollen bis hin zum nicht stöbern ist meist alles dabei. Aber auch hier zeigte sich bei unseren Hunden die gute Vorbereitung während der gesamten Ausbildung. Bis auf kleinere Schönheitsfehler liefen die Übungstage und die Vorprüfung bei allen Teilnehmern sehr gut. Hier kam nun der vierte Hund, „Aischa v.d. Ottensteiner Burg“ mit Thilo Lingslebe, aus unserem JGV dabei.
Alle Unterlagen fertiggestellt, wurden von den einzelnen VDD Vereinen die Anmeldungen versandt. Nach langem warten und einiger Unsicherheit ob die Unterlagen wirklich versandt wurden, kam eine Woche vor dem Start der Hegewald, der Katalog mit allen Startern. Kurz vor dem Start zur Hegewald führte ich „Birke IV v. Homborn“ noch zur HZP. Das sehr gute Ergebniss von 181 Pkt. (ohne Hasenspur) lies hoffen, dass auch die Hegewald mit Tessa gut laufen müsste. Dies erzählte ich mir zur Beruhigung immer wieder, da ja beide auf einem identischen Ausbildungsstand sein mussten. Natürlich jeder mit seiner spezifischen eigenen Art.
Am 29. September ging es nun los. Ralf und ich fuhren gemeinsam nach Billerbeck um uns dort anzumelden und in den Trubel der Hegewald einzutauchen. Dort angekommen traf man bereits auf viele Hundeführer, die in tiefen Diskussionen versunken vor der Suchenzentrale warteten. Anmeldung – Eröffnungsabend – Ausgabe der Unterlagen. Schnell gucken bei welchem Richter und in welcher Gruppe man untergekommen ist. Zurück ins Hotel und schnell noch ein Bier um besser schlafen zu können.
Beginn der Prüfung: Ralf und ich waren am ersten Tag beide mit der Wasserarbeit und der Zuchtschau dran. Die Ergebnisse waren sehr gut, doch nicht zu meiner Zufriedenheit, da das Wasser an dem Tessa und ich geprüft wurden, alles andere als ein Hegewald Gewässer darstellte. Wir waren mit hohen Erwartungen ans Wasser gestartet und konnten leider nur eine 10 hinter d.l. Ente erreichen. Dann weiter zur Zuchtschau, hier präsentierte sich die Hündin recht gut, sodass sie mit einem sg/sg abschließen konnten. Bei Ralf war es genau umgekehrt, er konnte am Wasser eine 11 an d.l. Ente erreichen, jedoch nur ein g/sg in der Zuchtschau. Daher auch bei Ihm eine gewisse Unzufriedenheit nach dem ersten Tag. Bei Joachim lief der erste Tag im Feld sehr gut und die Erwartungen an den nächsten Tag stiegen. Auch Thilo sah die Sache recht realistisch und freute sich über sein Ergebnis. Der zweite Tag sollte nun alles zeigen. Die Prüfung verlief für uns alle bis auf kleinere Fehler sehr gut. Ich musste aufgrund einer Verletzung von Tessa nach der letzten Schleppenarbeit abbrechen und konnte leider keine weiteren Suchen mehr zeigen, sodass wir in drei Fächern nur mit einem glatten sehr gut wegkamen. Um vorne dabei zu sein leider zu wenig, aber dennoch hatte mir der Hund eine riesen Freude bereitet und alles gezeigt was er konnte. Nun war es an der Zeit einmal nach zu hören, wie es bei Ralf gelaufen war. Dort war es mit einer 12 auf der Hasenspur, super gelaufen. Dies lies die Erwartungen steigen das Ralf wenigstens ganz vorne mit dabei war, da er noch die Hoffnung hatte das in der Richterbesprechung die Nasenleistung von 11 auf 12 angehoben wird. Joachim konnte d.l. Ente mit einem hohen sehr gut abschließen und die Zuchtschau mit sg/sg, sodass auch er sehr zufrieden auf den nächsten Tag schaute. Thilo sah die Sache wie immer sehr nüchtern und war zufrieden über die erste Teilnahme an der Hegewald. Der Freitagabend wurde mit Spannung erwartet, da normalerweise die Ergebnislisten ausgegeben werden. Dies sollte jedoch in diesem Jahr anders sein als in den Vorjahren. Es gab keine Listen, da es zu einem totalen Ausfall der Computer kam. Für alle die mit der Auswertung der Ergebnisse beschäftigt waren sollte dies eine lange Nacht werden. Am Samstagmorgen ging es dann zur alljährlichen Hubertusmesse und anschließend zur Hegewaldschau. Dort angekommen fehlten die Ergebnislisten immer noch. Man stand beisammen und diskutierte noch das eine oder andere der Prüfung, als auf einmal eine gewisse Unruhe in die Teilnehmer und Besucher kam. Die Ergebnislisten wurden verteilt. Jetzt hieß es schnell eine Liste ergattern. Mein Blick fiel auf die erste Seite, um zu gucken wo unser Ralf gelandet war. Mein Blick begann am unteren Rand der Seite aufwärts, doch fand ich keinen Ralf unter den Erstplatzierten. Komisch das konnte eigentlich nicht sein. Doch dann traf mich der Schlag, ich fand den Rüden „Kliff II v. Rödelberg“, er stand auf Platz Nummer 1. Mir blieb erst einmal die Luft weg und alle möglichen Gedanken schossen mir durch den Kopf. Jetzt erst einmal den Ralf finden, das war trotz seines Erscheinungsbildes gar nicht so einfach. Endlich ward er gefunden und konnte herzlich gratuliert werden. Die Freude war riesig das jemand aus dem kleinen Verein des JGV Olpe den Sieger der Hegewald hervorbringt. So waren nun die nächsten Stunden und Tage gesichert und es wurde viel und ausgiebig gefeiert.
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1. Platz:
35. Platz:
59. Platz:
121. Platz:
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Kliff II v. Rödlberg
Joschy II v. Rödlberg
Tessa v. Buchberg
Aischa v.d. Ottensteiner Burg
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Ralf Arens
Joachim Jürgens
Tobias Puchberger
Thilo Lingslebe
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239 Hegewaldpunkte
232 Hegewaldpunkte
228,5 Hegewaldpunkte
218 Hegewaldpunkte
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Zurück von der Hegewald blieb uns nicht viel Zeit da in einer Woche die VGP anstand. Jetzt hieß es noch einmal an der einen oder anderen Sache zu feilen um den hohen Anforderungen an eine VGP gerecht zu werden. Aber trotz aller Aufregungen und Bedenken konnte auch diese Prüfung mit ihren Ergebnissen, unsere Erwartungen in vollem Umfang erfüllen. Dies heißt soviel das die drei Hegewaldteilnehmer, trotz der starken Mitstreiter, die ersten Plätze der VGP unter sich aus machen konnten.
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1. Platz:
2. Platz:
3. Platz:
4. Platz:
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Joschy II v. Rödlberg
Kliff II v. Rödlberg
Birke IV v. Homborn
Tessa v. Buchberg
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Joachim Jürgens
Ralf Arens
Tobias Puchberger
Tobias Puchberger
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342 Pkt. / I Preis / ÜF
336 Pkt. / I Preis / ÜF
336 Pkt. / I Preis / ÜF
334 Pkt. / I Preis / ÜF
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Die VGP war somit ein krönender Abschluss für die ganze Arbeit, die wir mit unseren Hunden über die letzten 1,5 Jahre verrichtet haben. Ich möchte aber die ganze Mannschaft, mit der wir gemeinsam für die ganzen Prüfungen geübt haben, nicht unerwähnt lassen. Denn alle Beteiligten die vom Welpenlehrgang bis zu den Zuchtprüfungen und der JEP gemeinsam gearbeitet haben, mussten diesen Arbeitsumfang mit ihren Hunden erarbeiten, um die tollen Ergebnisse, die wir im Prüfungsjahr 2010 erreicht haben, auch zu erzielen. Wir konnten unser Hundematerial auf einem sehr hohen Niveau vorstellen und dies ist besonders für einen Verein unserer Größe nicht alltäglich. Wenn ich jetzt besonders nur auf vier Personen namentlich eingegangen bin, liegt dies daran das dies ein kleiner Abspann zum Erlebnis der Hegewald 2010 sein sollte.
Dennoch möchte ich mich bei all denen Bedanken die an den Lehrgängen und Prüfungen teilgenommen haben. Ganz besonders auch bei den Menschen die es uns ermöglicht habe in Ihren Revieren zu üben und die Prüfungen zu absolvieren. Genießt nun die Zeit mit euren Hunden und denkt immer daran das Prüfungspunkte alleine noch keinen Jagdhund machen. Die eigentliche Arbeit der Jagd beginnt nach den Prüfungen.
Ich verbleibe mit einem herzlichen Weidmannsheil und Ho-Rüd-Ho
Tobias Puchberger
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